Mein
Tagesablauf
Den Wecker muss ich mir vielleicht fünf
Mal im Jahr stellen. Ich stehe auf, wenn
ich wach bin. Fast immer sechs Stunden
nachdem ich eingeschlafen bin, oder
weniger. Aus reiner Freude auf das Tolle,
was mir der Tag bringt.
Als erstes mache ich Rückenübungen, damit
ich noch möglichst lange die Steine
nachhause tragen kann, dann eine Art Tai
Chi, Ka Chi Mo, anschließend meditiere
ich, oder hole mich durch eine
schamanische Reise ab. Horche genau in
mich hinein, wo ich gerade stehe und was
heute am besten zu tun ist.
Habe dennoch seit Jahren voll
geschriebene Erledigungszettel, auch ist
jeder Tag neu und will gründlich "gelesen"
werden...
Der am Dienstag für Mittwoch gemachte
Plan kann völlig falsch sein. In der Lage
zu sein, vom einen zum anderen Moment die
Priorität zu wechseln, ist sehr hilfreich
und effektiv.
Außerdem will ich den ganzen Tag voll
auskosten.
Abends gehe ich fast immer zum Sport:
Tanzen, Fitness, Fussball und Sauna.
Am Tag, so oft es geht, in die Berge oder
an die Isar, im Winter Snowboarden.
Liest sich alles wie ein Wunschzettel;
ist auch so. In den ersten 15 Jahren
reichte mein Wille gerade mal für drei
Wochen Urlaub. Meine Psyche war mit dem
Notwendigsten voll auf beschäftigt. Den
Horizont darüber hinaus habe ich erst in
den Jahren, seit ich in Mittenwald lebe,
erweitern können. Und je entspannter und
glücklicher ich bin, desto besser werden
meine Skulpturen: ein Kreislauf mit
ebenfalls wachsenden Erträgen. Mit meiner
Arbeitsleistung bin ich am Limit, der
Horizont aber geht noch unendlich weiter.